125 Jahre Feuerwehr Zuzenhausen

Historie reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück

Freiwillige Feuerwehr feierte am Wochenende 125. Geburtstag - Zahlreiche Ehrungen beim Festbankett

Zuzenhausen. Mit einem Festbankett haben die dreitägigen Feierlichkeiten am Wochenende zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr begonnen. Das Festzelt neben der Häuselgrundhalle war gut gefüllt, als Kommandant Carsten Vogt zu Beginn die Gäste begrüßte, unter ihnen auch eine Delegation der Partnerfeuerwehr aus Crostau (Oberlausitz), die mehr als 600 Kilometer Anfahrtsweg auf sich genommen hatte. Nach dem obligatorischen Totengedenken - begleitet vom örtlichen Musikverein sowie dem Spielmannszug der Feuerwehr Reilingen - folgte der Prolog der drei Festdamen, wobei diese unter anderem den Leitspruch der Freiwilligen Feuerwehren - "Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr" würdigten.

Die Festrede hielt Bürgermeister Dieter Steinbrenner. er erwähnte, dass die hiesige Geschichte der systematischen Brandbekämpfung nicht erst mit der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1891 begonnen habe, sondern bis in das 17. Jahrhundert zurückreiche. Demnach sei schon 1843 eine erste Feuerspritze angeschafft worden, die auch in den umliegenden Ortschaften zum Einsatz kam.

Bis in die jüngste Vergangenheit hinein im Rathaus beheimatet, bekam die Freiwillige Feuerwehr Ende 2010 ihr eigenes Domizil und pünktlich zum runden Jubiläum neue Uniformen sowie die Modernisierung des in die Jahre gekommen Fuhrparks in Aussicht gestellt. Als Präsent überreichte das Gemeindeoberhaupt einen Spendenscheck und sagte außerdem zu, ein Grillfest für die Floriansjünger auszurichten.

Auch der Stuttgarter Landesregierung, so der Abgeordnete Hermino Katzenstein (Bündnis 90/Die Grünen), lägen die Freiwilligen Feuerwehren am Herzen. Von 36 Millionen Euro entsprechender jährlicher Landesmittel flösse aktuell rund eine Million in den Rhein-Neckar-Kreis. MdL Dr. Albrecht Schütte (CDU) lobte den ehrenamtlichen Einsatz der Floriansjünger und hoffte auf steigende Mittel für die Ersatzbeschaffung nötiger Ausrüstungsgegenstände, wovon die Gemeinden den Löwenanteil trügen. Der stellvertretende Ortswehrleiter des Partnervereins aus Crostau (Sachsen), Jörg Berger, dankte für die zurückliegenden 21 Jahre freundschaftlicher Verbundenheit, ehe die Delegation Carsten Vogt neben weiteren Geschenken ein extra angefertigtes Holzbild aushändigte. In Vertretung von Unterkreisführers Michael Hess überreichte Thorsten von Hausen seinerseits eine Spende, ehe der örtliche Musikverein zu etlichen Ehrungen überleitete.

Kreisbrandmeister Peter Michels verlieh Erwin Backfisch und Ingo Weißer jeweils das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst, um danach unter tosendem Beifall die Bewilligung von 90000 Euro Landesmitteln für die Anschaffung eines neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF10) zu verkünden. Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Kurt Spiegel, dankte den Arbeitgebern der Kameraden dafür, diese immer wieder - beispielsweise für Fortbildungen - freizustellen. Neben etlichen weiblichen und männlichen Kameraden zeichnete er als Höhepunkt Erwin Obländer für 65 Jahre Löschdienst aus und überreichte abschließend dem Kommandanten den mittlerweile dritten Ehrenteller des Kreisfeuerwehrverbandes.

Auch von Vereinsseite wurden noch einige Aktive ausgezeichnet, ehe der Kommandant die Verteilung der Ehrengabe an die Ehrengäste - jeweils ein Fest Buch sowie eine Flasche Kellerbier der Dachsenfranz Biermanufaktur - ankündigte. MdB Dr. Stephan Harbarth (CDU) leitete mit einem kurzen Grußwort zum abschließenden großen Zapfenstreich über, der aufgrund einsetzenden Starkregens im Festzelt zelebriert werden musste. (Quelle: RNZ vom 25. Juli 2016)


Umzug wurde zur Zeitreise durch die Feuerwehrgeschichte

45-minütiges Defilee zahlreicher Wehren und Gruppen zum 125. Geburtstag der Löschtruppe - Nostalgische Kameraden aus Crostau

Zuzenhausen. Zu einem Rundgang durch die 125-jährige Geschichte der Feuerwehr geriet der Jubiläumsumzug am Sonntagnachmittag. Hunderte Akteure defilierten durch den Ort, um am Rathaus vom örtlichen Kommando nebst Bürgermeister Dieter Steinbrenner empfangen zu werden. Vorneweg liefen die örtlichen Floriansjünger einschließlich dreier Festdamen, die schon während des Festbanketts am Freitag ihren ersten großen Auftritt hatten.

Mit einer Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Crostau (Oberlausitz) folgten dann die am weitesten angereisten Akteure: mehr als 600 Kilometer legten sie - inklusive einer historischen Feuerspritze von 1899 - bis in den Kraichgau zurück, um die örtlichen Kameraden, mit denen sie seit 21 Jahren eine Freundschaft verbindet, bei den Jubiläumsfeierlichkeiten zu unterstützen. Selbst ziehen mussten sie das hölzerne Vehikel freilich nicht - diese Aufgabe übernahm ein Allgeier-Dieselschlepper von 1950 aus dem Bestand des Oldtimer- und Schlepperclubs Kurpfalz.

Aus eigener Kraft bewegen konnten sich derweil etliche Einsatzfahrzeuge von einst aus dem Bestand etlicher Wehren des Rhein-Neckar-Kreises: je ein VW- bzw. Mercedes-Bus (Ilvesheim) ein Magirus- bzw. - Mercedes-LKW (Meckesheim) sowie ein Magirus-Deutz, den die Freiwillige Feuerwehr Hoffenheim zum Katastrophenschutz einsetzt.

Neben unzähligen Kameraden beteiligten sich aber auch Ortsvereine und Institutionen mit Laufgruppen oder Motivwagen an dem Festumzug. Hierzu gehörten beispielsweise der Musikverein, das Kinderreich, die Landfrauen, der Kerweverein, der Angelsportverein, die Reiterfreunde sowie die Dachsenfranz Biermanufaktur. Start- und Zielpunkt des rund 45-minütigen Spektakels war das Festzelt neben der Häuselgrundhalle, wo sich der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Carsten Vogt, ausgiebig für deren Beteiligung an den dreitägigen Jubiläumsfeierlichkeiten bedankte. Derweil fieberte man bereits dem letzten Höhepunkt - dem Dorfabend mit den Ortsvereinen - entgegen (Quelle: RNZ vom 26. Juli 2016)


Zum Schluss ging´s "Atemlos" in den Festausklang

Ein großer Dorfabend setzte den Schlusspunkt hinter das Feuerwehrjubiläum - Kommandant: "Alles super gelungen"

Zuzenhausen. Der Dorfabend der Vereine bildete den Abschluss der Feierlichkeiten anlässlich des 125-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr. Nachdem das Festbankett am Freitag, die Partyband "Die Steinsberger" am Samstag und der große Festumzug am Sonntag jede Menge Publikum angelockt hatten, war das Festzelt neben der Häuselgrundhalle auch diesmal wieder gut gefüllt.

Nachdem die beiden Moderatoren Mirco Hoffmann und Bastian Obländer dort das Publikum begrüßt hatten, war zunächst der Gesangverein Eintracht (Leitung: Helmut Epp) mit drei Liedern zu hören. Dann outeten sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr und der Jugendkapelle des Musikvereins gemeinsam als "Dorfkinder", ehe der gemischte Chor des Männergesangvereins Concordia Balzfeld (Leitung: Helmut Epp) Hubert von Goiserns "Weit, weit weg" zu Gehör sowie einen viel umjubelten Sketch zur Aufführung brachte.

"Rock Me" nannte sich der anschließende Showtanz des Kerwevereins, ehe die Stimmungsrunde des Musikvereins buchstäblich wie eine Bombe einschlug. Alle Gäste einschließlich Bürgermeister Dieter Steinbrenner schunkelten und tanzten ausgelassen, ehe die Gastgeber mit einem Hitmedley das große Finale des letztendlich zweistündigen Spektakels einleiteten. Zu sehen waren Parodien bekannter Musikstücke von Rednex ("Cotton Eye Joe"), PSY ("Gangnam Style"), dem "Fliegerlied", Andreas Gabalier ("Hulapalu"), AC/DC ("Thunderstruck"), Nena (" 99 Luftballons"), Dieter Thomas Kuhn ("Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben"), Helene Fischer ("Atemlos") und Andreas Bourani ("Auf uns"), die das Publikum frenetisch bejubelte.

Abschließend dankte der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, Carsten Vogt, allen Beteiligten für die hervorragende Unterstützung während des Dorfabends im Besonderen sowie des. 125. Jubiläums im Allgemeinen. Ihm zufolge sei letztendlich "alles super gelungen". "So kann´s weitergehen", gab er schließlich noch einen Ausblick auf das, was die hiesigen Floriansjünger in naher wie in ferner Zukunft noch an Ort und Stelle vor Haben. (Quelle: RNZ vom 27. Juli 2016)

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